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Krebs
mit inneren Bildern behandeln
– ist das möglich?
– ist das möglich?
Das klingt
zunächst nach einer Glaubensfrage, wenn nicht gar nach Esoterik.
Doch weit gefehlt: Dahinter verbirgt sich ein Spezialverfahren
innerhalb der zugelassenen Methode
»Katathym-Imaginative-Psychotherapie«, weshalb die
Behandlungskosten auch von den Krankenkassen übernommen werden.
Die Patienten tragen selbst aktiv zu ihrer
Genesung bei. Das schafft Selbstvertrauen und Zuversicht. Einige
sprechen sogar von Selbstheilung. Auch der Wegbereiter der
Therapie, MR Dr. med. Wolfgang Loesch, betont diese Möglichkeit. Was verbirgt sich hinter diesem Therapieansatz? Wer sind
die Patienten, die damit arbeiten und was denken Experten darüber?
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Kurzinterview
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MR Dr. med. Wolfgang Loesch |
Selbst
aktiv gegen Krebs – so hilft die Imaginative
Körper-Psychotherapie (IKP)
Körper-Psychotherapie (IKP)
MR Dr. med. Wolfgang Loesch ist Allgemeinmediziner, Suchtmediziner und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Vorsitzender des Ausschusses Psychosoziale Versorgung der Landesärztekammer Brandenburg.
Wie
wirkt die Imaginative Körper-Psychotherapie?
Wesentlicher
Wirkfaktor ist die Entwicklung eines auf Achtsamkeit beruhenden
Umgangs mit sich selbst. Dabei spielen neben der Einstellung zur
Krankheit und der Auseinandersetzung mit ihr, die Stabilisierung des
Immunsystems sowie die direkte Arbeit an der körperlichen Situation
eine Rolle.
Die
inneren Bilder, die dabei entstehen, werden in die Arbeit einbezogen.
In
der Therapie entwickelt sich eine zunehmend differenzierte
Kommunikation des Patienten mit dem eigenen Körper, die es
ermöglicht, die Grenzen der Arbeit an der
Krankheitsauseinandersetzung ganz behutsam zu erweitern. Kranke, die
erkennen, dass sie selbst entscheidend zu ihrer Heilung beitragen
können, sind auf einem guten Weg.
Wie
wichtig
ist
die
qualifizierte
Anleitung
des
Patienten?
IKP
ist
Psychotherapie.
Eine
intensive
therapeutische
Begleitung
ist deshalb
unerlässlich,
denn die
direkte
Zuwendung
zur eigenen
schweren
Krankheit
bereitet
den
Patienten
nicht
selten
große
Angst. Neue
Therapieschritte
werden
deshalb
ausschließlich
in der Praxisarbeit erschlossen.
Ersetzt
die IKP konventionelle Krebstherapien?
Nein
– ich sehe sie als eine wichtige Möglichkeit, etablierte
Krebstherapien zu ergänzen: Nebenwirkungen können reduziert werden
und die Wirkung zum Beispiel von Chemotherapie kann intensiviert
werden. Ich kenne allerdings über 20 Patienten, bei denen die
Erkrankung auch ohne die üblichen Therapien einen Verlauf nahm, der
zur Heilung führte.
Außerdem
möchte ich hier darauf hinweisen, dass IKP nicht vordergründig eine
Krebstherapie ist, sondern eine psychotherapeutische Strategie zur
Auseinandersetzung mit körperlicher Krankheit.
Hilft
die Methode jedem Kranken?
Wer
mit der IKP arbeiten will, sollte zumindest förderschulfähig sein.
Das Erlernen eines achtsamkeitsbasierten Entspannungsverfahrens ist
Grundlage der Therapie. Es gibt jedoch auch Patienten, die die
Methode sehr gut beherrschen und trotzdem keine ausreichende
Besserung erreichen und nicht überleben. In diesen Fällen ist die
IKP sehr gut geeignet, Angst und Schmerzen zu lindern und in eine
Sterbebegleitung überzugehen.
Wer
trägt die Kosten der Therapie?
Die
Krankenkassen. IKP ist als spezielle Anwendungsform
„katathym-imaginativer Psychotherapie“ für körperlich Kranke in
der Abrechnung mit Krankenkasse zugelassen.
Ein ausführliches Gespräch mit MR Dr. med. Wolfgang Loesch über die Imaginative Körper-Psychotherapie finden sie in meinem Buch.
Der erste IKP-Patient
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Ehrenfried Gier |
Ehrenfried Gier feiert demnächst seinen 82. Geburtstag. Der Potsdamer unterrichtete einst Philosophiestudenten und seine gescheiten Augen verraten, dass hinter ihnen noch immer ein brillanter Geist wohnt.
Wer Ehrenfried Gier erlebt, würde nicht vermuten, dass er 1989 so schwer an Hodenkrebs erkrankt war, dass sein Betriebsarzt befürchtete, er würde die nächsten vier Wochen nicht überleben. Zu dieser Zeit wuchsen in ihm trotz Chemo- und Strahlentherapie mehrere Metastasen. Der damals 59Jährige war bereits so hinfällig, dass er einen Rollstuhl benötigte. Obwohl sein Gesundheitszustand kaum Anlass zur Hoffnung gab, wollte er nicht aufgeben und erkundigte sich nach einer letzten Therapiemöglichkeit. Kurz darauf begann der Potsdamer unter Anleitung seines Arztes mit Imaginationen Einfluss auf die Prozesse in seinem Körper zu nehmen.
»Ausgangspunkt meiner Übungen wurde der feste Wille, den Krebs in meinem Körper zu zerstören«, erklärt Ehrenfried Gier. »Von meinem Therapeuten wusste ich, dass Krebszellen keine Wärme vertragen und dass es deshalb günstig ist, Hitzeströme gedanklich direkt auf die Tumorzellen zu konzentrieren. Ich stellte mir vor, wie ich eine Temperatur von 45 Grad und mehr erzeuge, wobei sich meine weißen Blutkörperchen in Flammen verwandelten, die den Krebs bekämpften.«
Fünf Monate später galt der ehemalige Hochschullehrer zum ersten Mal als krebsfrei. Danach stand für ihn fest: »Die Methode ist fantastisch.« Deshalb ließ er sich auch nicht entmutigen, als neun Monate später eine neue Metastase in seiner Lunge diagnostiziert wurde. Sein Onkologe hatte schon die Einweisung in eine Lungenklinik vorbeireitet, als er ihn bremste und um eine Bedenkzeit von vier Wochen bat. In dieser Zeit wollte der Philosoph versuchen, die Metastase selbst zu zerstören. »Ich hatte die Hoffnung, dass meine Fähigkeiten dafür ausreichen könnten. Und was soll ich sagen, ich schaffte es. Nach vier Wochen wurde mein Zustand erneut kontrolliert und die Metastase war restlos verschwunden.« Der Potsdamer begann ein tiefes Vertrauen in seine Fähigkeiten zu entwickeln. »Anfangs visualisierte ich bis zu drei Mal täglich, jeweils zwei Stunden. Inzwischen übe ich nur noch einmal am Tag morgens im Bett. Ich schließe dabei die Augen, spüre in mich hinein und arbeite dann in meinem Körper. Durch die Imaginative Körper-Psychotherapie hat sich alles für mich verändert. Erst durch meine Therapie erkannte ich die aktive Rolle, die das Unterbewusstsein beim Gesundwerden spielt.«
Ehrenfried Gier ist einer von elf Krebspatienten, der in meinem Buch ausführlich über seine Erfahrungen mit der Imaginativen Körper-Psychotherapie spricht.
Rezensionen
Warum diese
Methode funktionieren kann
[…] Die
Patienten, die hier ihre Geschichten berichten, haben zwei Dinge
gemeinsam: Sie hatten allesamt eine schwere
Krebsdiagnose, oft mit sehr schlechter Prognose; und sie haben durch
die Anwendung der Imaginationsmethode ihre Krankheit soweit in Schach
halten können, dass sie noch immer am Leben sind, manche viele Jahre
über die prognostizierte Überlebenszeit hinaus.
Jeder
weiß, dass dies in Einzelfällen nie als Wirksamkeitsbeleg im
wissenschaftlichen Sinne gelten kann. Jeder weiß aber auch, dass das
den Patienten egal ist. Für sie war die Methode wirksam. Das reicht.
Für uns, die wir wissenschaftliches Interesse haben, sollte diese
Sammlung von Fällen Anstoß sein, genauer hinzusehen und die Sache
zu beforschen. Für den Praktiker könnte es interessant sein, diese
Methode zu erlernen und Patienten anzubieten, denn sie kann bei
mancherlei schweren körperlichen Krankheiten angewandt werden, sagt
Loesch.
Für
den Forscher öffnet sich ein Gebiet, das ohnedies vor Kurzem von der
Gehirnforschung entdeckt wurde: wie stark Vorstellung und
Wirklichkeit, Imagination und Realität zusammenhängen. Genauer
gesagt: Für das Gehirn gibt es hier eigentlich keine Unterscheidung.
Und genau das ist auch der konzeptionell-wissenschaftliche Grund,
warum diese Methode funktionieren kann. Nun sollte man sich darauf
konzentrieren, die klinische Wirksamkeit sorgfältig zu untersuchen.
Diese Fallberichte
könnten
und sollten dazu den Ansporn liefern.
Prof. Dr. Dr. Harald
Walach, Europa Universität Viadrina
Beeindruckend – nicht nur für Krebskranke
AntwortenLöschenKann man Krebs einfach "wegdenken"? Wenn das möglich wäre, könnte die Menschheit eines ihrer größten Probleme lösen, denn die Zahl der Krebstoten ist trotz aller Bemühungen der Medizin erschreckend hoch. Ein solches Heilversprechen wird in diesem Buch an keiner Stelle gemacht. Von "wegdenken" ist keine Rede, von "einfach" schon gar nicht. Es geht vielmehr darum, sich als Patient unter therapeutischer Anleitung regelmäßig in einen Zustand der tiefen Entspannung zu begeben, sich selbst genau wahrzunehmen und im Laufe vieler Stunden innere Bilder zu entwickeln, die dann erstaunliche Heilerfolge erzielen können (nicht nur bei Krebspatienten). Das erfordert viel Zeit, Disziplin und Geduld, klingt aber trotzdem zunächst nach Zauberei.
Doch dieses Buch ist weder reißerisch noch esoterisch, sondern durch und durch seriös. Das gilt für den Arzt, der im ersten Kapitel die ungewöhnliche Methode vorstellt (sie heißt "imaginative Körperpsychotherapie"), und es gilt für die Patienten, die der Autor einfühlsam und sachlich porträtiert. Jedem von ihnen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, und wenn man diese Porträts liest, dann spürt man schnell: Was hier beschrieben wird, ist absolut glaubhaft. Schon deshalb, weil in diesem Buch niemand irgend etwas anpreisen oder "verkaufen" will. Die wenigen Therapeuten, die die imaginative Therapie anbieten (leider fast nur in Ostdeutschland), sind ausgelastet und brauchen keine Werbung. Insofern weckt das Buch das Interesse an einer ungewöhnlichen (Selbst-)Behandlungsmethode, in deren Genuss bisher gar nicht jeder kommen kann, selbst wenn er es wünscht. Aber dafür kann ja der Autor nichts. In jedem Fall ist sein Buch geeignet, sich mit den Möglichkeiten und Heilkräften zu beschäftigen, die in uns selbst schlummern. Und verblüffende Wirkungen haben können, wenn man sie erweckt und richtig mit ihnen umgeht.
(Martin Tzschaschel)